Guter Kaffee geht ganz einfach!

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Ihr wollt endlich mal guten Kaffee selber machen, aber nicht eine Unmenge an Geld für entsprechende Kaffeeutensilien ausgeben? Dann ist dieser Beitrag genau das richtige für euch! Das Zauberwort heißt Handfilter. Denn wer seinen Kaffee per Hand filtert kann aus den Bohnen das Maximum heraus holen, ohne Tief in die Tasche greifen zu müssen. Lediglich rund 10 Minuten Zeit sollten vorhanden sein.

Warum per Hand?

Und nicht einfach eine automatische Filterkaffeemaschine kaufen? Diese Frage ist einfach zu beantworten: Bei herkömmlichen Filterkaffeemaschinen wird das Kaffeepulver oftmals nicht komplett/gleichmäßig benetzt. Das Wasser läuft in der Regel Mittig aus einem Auslauf und tropft nur in der Mitte auf das Kaffeemehl. Es erfolgt also keine gleichmäßige Extraktion. Maschinen, die das besser machen (z. B. der Moccamaster(*)) kosten schon wieder erheblich mehr.

Das braucht ihr um einen tollen Kaffee zu Zaubern:

  • Kaffee
  • (Küchen)Waage
  • Kaffeezubereiter (incl. Filter)
  • Optional: Kaffeemühle
  • Optional: Schwanenhalskanne

Kaffee

Wer sich einen Kaffee zaubern will, braucht natürlich Kaffee, logisch. Die wichtigste Regel: Kauft keinen Supermarktkaffee! Bei diesem weiß man nie wirklich, wie lange er schon herum liegt. Außerdem wird dieser industriell geröstet, d. h. er wird bei großer Hitze schnell geröstet um möglichst viel Kaffee produzieren zu können. Als Folge können die Bohnen nicht ihr volles Aroma entwickeln. Übrigens: Auch ganz frisch geröstete Bohnen sollten vermieden werden. Erst nach ca. einer Woche ist das volle Aroma vorhanden. In dieser Zeit entweicht CO2 aus den Bohnen. Das Aroma bleibt rund 5 Wochen erhalten und nimmt dann langsam wieder ab. Nach ~4 Monaten werden geschmackliche Einbußen deutlich.

Am besten solltet ihr die Bohnen frisch mahlen. Während bei Bohnen nur die äußere Schale mit Luft in Kontakt kommt, kommt beim Mehl quasi auch der „Inhalt“ damit in Berührung. Je mehr Fläche mit Luft in Berührung kommt, umso schneller verflüchtigt sich das Aroma. Eine recht gute Kaffeemühle für einen moderaten Preis ist z. B. die Porlex(*). Wenn ihr trotzdem lieber gemahlene Bohnen kauft, dann am besten in kleineren Packungen, damit das Aroma möglichst lang erhalten bleibt.

Waage

Beim Filterkaffee muss es meiner Meinung nach nicht unbedingt eine Feinwaage sein. Wenn bei euch aber vielleicht sogar ein zu Hause steht, die auf 0,1 Gramm genau ist: Umso besser. Ich nutze aktuell ein sehr günstiges Modell von Amir(*).

Kaffeezubereiter

Um den Kaffee zu Filtern wird natürlich noch ein Kaffeezubereiter benötigt. Die bekanntesten Vertreter sind zur Zeit wohl die Chemex(*) sowie der Hario V60(*). Beide sind sehr gut dazu geeignet leckeren Filterkaffee zu brühen. Für beide werden noch entsprechende Filter benötigt. Die Chemex-Filter sind dafür bekannt möglichst wenig „Eigenaroma“ zu haben um so den bestmöglichen Geschmack aus euren Bohnen zu holen.

Los gehts!

Für zwei Tassen Kaffee halte ich mich meistens an folgende Mengen:

  • 30-32g Kaffee
  • 500ml Wasser

Je nach Geschmack können diese Werte natürlich variiert werden. Probiert einfach aus wie euch der Kaffee am besten schmeckt.

Der Kaffeebereiter (in meinem Fall die Chemex) steht bereit, der Kaffee ist gemahlen und das Wasser ist gekocht, also kann es los gehen! Wenn ihr das Wasser gerade frisch zum kochen gebracht habt, solltet ihr es noch ca. eine Minute stehen lassen. Das Wasser sollte nicht richtig Kochen, sondern rund 96°C haben. Beim warten kann das Auffanggefäß kurz mit dem heißen Wasser durchgeschwenkt werden, damit dieses nicht kalt ist. Kühlt der Kaffee ab, werden Bitterstoffe freigesetzt. Am besten das Wasser gleich durch den Filter eingießen, damit etwaige Rückstände gleich heraus gespült werden.

Im nächsten Schritt kommt logischerweise das Kaffeepulver in den Filter. Nun das Pulver als erstes befeuchten. Mit Kreisförmigen Bewegungen von der Mitte aus bis an den Rand Wasser darüber gießen, bis das ganze Pulver feucht ist. Jetzt ca. 30-45 Sekunden warten, damit das CO2 entweichen kann. Dieser Vorgang wird auch „Blooming“ genannt. Nach dieser Zeit ist das komplette Kaffeepulver feucht. Nun kann der Kaffee fertig gebrüht werden. Dazu das Wasser einfach wieder (am besten in Kreisförmigen Bewegungen) in den Filter gießen. Zum oberen Rand des Filters sollte mindestens 1cm Abstand bleiben. Wenn am Filterrand Kaffee kleben bleibt, diesen einfach mit etwas Wasser wieder zum Rest spülen.

Bis der Kaffee fertig gebrüht ist sollten zwischen drei und fünf Minuten vergangen sein. Dann habt ihr alles richtig gemacht. Bei zu kurzer Durchlaufzeit nimmt das Wasser zu wenig Geschmack des Kaffees auf, bei zu langer werden dagegen zu viele Bitterstoffe gelöst. Dauert es zu lang, müsst ihr die Bohnen etwas gröber malen. Zu Kurz, dann muss das Pulver etwas feiner sein.

Fazit

Guter Kaffee ist einfach. Wer sich nicht gleich eine Kaffeemühle besorgen will, kann mit gutem Kaffeepulver und einem Hario V60(*) für rund 20€ in die Welt des Handfilterns einsteigen und ich bin mir ziemlich sicher, ihr werdet es nicht bereuen! Das wichtigste ist und bleibt allerdings der Kaffee selbst! Nehmt Abstand von Supermarktkaffee und kauft frische, von kleineren Röstereien.

Wenn ihr noch Fragen habt, immer gerne her damit!

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