Welches ist die richtige Kaffeemaschine für mich?

Kaffeemühle Comandante

Ist eure Kaffeemaschine kaputt und ihr braucht eine neue? Oder überlegt ihr schon länger ein Upgrade durchzuführen? Viele schwören ja auf einen Kaffeevollautomaten und meinen, dass so ein Gerät das „Non Plus Ultra“ ist. Auch ich war lange dieser Meinung. Bis ich mich ein wenig mit dem Thema Kaffee auseinandergesetzt habe. Und die kurze Antwort ist: Ein Vollautomat stellt immer einen Kompromiss dar. Wer sollte sich also welche Maschine kaufen? Eine gute Frage und wer sich die lange Antwort nicht durchlesen will, für den hier die Kurzzusammenfassung:

  • Vollautomat: Du trinkst oft Cappuccino oder Latte Macchiato, willst aber nicht viel Aufwand haben
  • Filterkaffeemaschine: Du trinkst gerne normalen Kaffee und willst den besten Geschmack aus deinem Kaffee herausholen
  • Siebträger: Du trinkst gern Espresso, Cappuccino, … und willst dich auch etwas mit dem Thema Kaffee auseinandersetzen

Das ist die Kurzzusammenfassung. Hier kommt die längere Fassung mit ein paar Vor- und Nachteilen.

Vollautomat

Wer gerne Cappuccino, Latte Macchiato oder ähnliche Milchkaffeegetränke trinkt und dabei den wenigsten Aufwand haben will ist mit einem Vollautomaten gut beraten. Aber natürlich kann der Vollautomat auch für normalen Kaffee verwendet werden.

Der Kaffee ist ohne großen Aufwand fertig. Der wohl größte Vorteil beim Vollautomaten. Einschalten, evtl. noch den Milchbehälter anschließen, Getränk auswählen und schon geht es los.

Ein Vollautomat ist immer ein Kompromiss. Das sollte dir beim Kauf eines Vollautomaten allerdings auch bewusst sein. Wieso? Um den bestmöglichen Geschmack aus „normalen“ Kaffee heraus zu holen sollte dieser gefiltert werden. Um den bestmöglichen Espresso zu bekommen, sollte dieser mit einem Druck von 9-10 Bar gebrüht werden. Außerdem spielen bei Espresso Brühdauer und Wassertemperatur eine große Rolle. Die Kaffeebohnen werden relativ fein gemahlen und das Mahlgut sollte möglichst homogen sein. Bei einem Vollautomaten wird immer mit Druck gearbeitet. Für normalen Kaffee also schon mal nicht Optimal. Für „richtigen“ Espresso sind die Mahlwerke meistens nicht gut genug und der Brühdruck ist oft auch nicht ausreichend. In beiden Fällen ist das Ergebnis also wie gesagt ein Kompromiss.

Ein Vollautomat sollte regelmäßig (richtig) gereinigt werden. Ja, der Vollautomat sollte regelmäßig gereinigt werden. Sonst hast du darin schneller als du schauen kannst diese schönen grünen Pilze. Also unbedingt darauf achten, dass das Gerät eine herausnehmbare Brühgruppe hat. Diese kannst du dann unter heißem Wasser auswaschen. Tresterbehälter und Tropfschale wollen aber auch gereinigt werden. Und wenn du schon dabei bist, dem Innenleben selbst schadet eine Reinigung auch nicht. Das ist zwar meistens auch nicht der große Akt, aber ca. 20-30 Minuten pro Woche solltest du dafür schon einplanen.

Filterkaffeemaschine

Du trinkst hauptsächlich normalen Kaffee? Dann ist eine Filterkaffeemaschine das richtige für dich. Allerdings sollte es eine Maschine sein, die das Kaffeepulver einigermaßen gleichmäßig befeuchtet. Eine der wohl bekanntesten dieser Maschinen ist der Moccamaster(*).

Filterkaffee macht doch mehr Aufwand. Jain. Ja, man hat etwas Mehraufwand als nur Knöpfchen drücken. Aber in Kombination mit einer günstigen elektrischen Kaffeemühle, ist der Aufwand wieder verhältnismäßig gering. Eine günstige Kaffeemühle gibt es für rund 60€, z. B. so was hier(*). Am Vorabend bestückst du die Kaffeemaschine mit einem Filter und morgens müssen nur noch kurz die Bohnen gemahlen werden, Pulver in den Filter und los gehts. Ja, insgesamt dauert es etwas länger als mit einem Vollautomaten, doch dafür ist der Kaffee auch besser.

Solltest du dich allerdings für eine Chemex(*) oder etwas ähnliches entscheiden, dann dauert es natürlich länger, für sowas entscheidet man sich dann aber auch bewusst. Bei mir kommt die Chemex z. B. meistens am Wochenende zum Einsatz, wenn ich mir bewusst Zeit dafür nehme meinen Kaffee zu brühen.

Eine Filterkaffeemaschine ist einfacher zu reinigen. Eine Filterkaffeemaschine ist einfacher zu reinigen als ein Vollautomat. Es gibt ja nur den Filter mit dem Kaffeepulver, dieser wird weggeschmissen. Ihr habt kein Mahlwerk o. ä. in dem Reste das Kaffeepulvers bleiben und zu schimmeln beginnen.

Mit einer Filterkaffeemaschine seid ihr weniger flexibel. Einer der Nachteile bei einer Filtermaschine. Es gibt normalen Kaffee, normalen Kaffee oder eben normalen Kaffee. Klar, du kannst mit einem Milchschäumer Milch aufschäumen – von einem richtigen Cappuccino bist du aber dann immer noch weit entfernt. Von Espresso brauchen wir gleich gar nicht anzufangen.

Siebträger

Espresso, Cappuccino und Latte sind deine Hauptkaffeegetränke? Du willst das beste aus deinem Kaffee rausholen und bist auch bereit dich ein wenig mit „Kaffeekunde“ auseinander zu setzen? Außerdem hast du das nötige Kleingeld um in ein solches Gerät zu investieren? Dann ist eventuell ein Siebträger das richtige für dich.

Eine Siebträgermaschine ist „kompliziert“. Die Maschine an und für sich vielleicht nicht unbedingt. Aber die Zubereitung des richtigen Espresso schon eher. Die wichtigsten Parameter sind: Durchlaufzeit, Druck, Feinheit und Homogenität des Kaffeepulvers, Wassertemperatur und dass alle Komponenten gut durchgeheizt sind (auch das Sieb!). Nicht zu vergessen, das wichtigste: Der Kaffee selbst. Er darf nicht zu alt sein. Und immer guten Kaffee verwenden! Und „guter Kaffee“ schließt in den allermeisten Fällen Supermarktkaffee schonmal aus.

Ein Siebträger ist teuer. Zumindest, wer sich etwas vernünftiges kaufen will. Außerdem gehört zum Siebträger natürlich auch eine entsprechende Kaffeemühle. In der Regel sagt man, das Budget sollte ca. zur Hälfte auf Siebträger und Mühle aufgeteilt werden. Natürlich macht das ganze auch nur bis zu einem, gewissen Betrag Sinn. Allerdings muss es auch nicht immer gleich das Profimodell sein, denn auch mit einem „günstigen“ Siebträger können gute Ergebnisse erreicht werden. Und wenn genug Erfahrung angesammelt ist, kannst du immer noch auf ein besseres Modell umsteigen.

Für einen Siebträger braucht man Zeit. Zumindest ist das meine Meinung. Vor allem am Anfang musst du dich mit den ganzen Parametern auseinandersetzen und bekannt machen. Es wird wohl auch eine ganze Weile dauern, bis du einen Espresso aus der Maschine bekommt, mit dem du zufrieden bist. Aber auch wenn die Benutzung der Maschine nach einer kurzen oder langen Zeit einfach von der Hand geht, braucht jeder Espresso etwas mehr Zeit als Kaffee aus dem Vollautomaten oder der Filterkaffeemaschine. Die Siebträgermaschine will erstmal vorgeheizt werden, je nach Getränk muss zusätzlich Milch aufgeschäumt werden. „Mal kurz nen Kaffee“ ist damit meistens nicht.

Espresso, Cappuccino oder Latte Macchiato. Grundsätzlich eignet sich ein Siebträger eigentlich nur für Espresso und alles was daraus gemacht wird. Für normale Kaffeetrinker ist ein Siebträger eher nichts.

Einfache Reinigung. Siebträgermaschinen sind meistens einfach zu reinigen. Da auch hier kein Mahlwerk eingebaut ist, gibt es nur die „Dusche“, das Sieb und die Auffangschale, die gereinigt werden müssen. Sieb und Dusche sollten nach jeder Verwendung kurz abgewischt werden, aber das war es auch schon.

Und zum Schluss

Zum Schluss möchte ich euch noch das wichtigste mit auf dem Weg geben: Kauft gute Kaffeebohnen. Denn wer im Supermarkt Bohnen für 10€ das Kilo kauft, der braucht sich auch nicht zu wundern, dass der Kaffee aus dem 1000€ Vollautomaten einfach nur bescheiden schmeckt.

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