Schon länger gibt es für die iPads Tastaturen. So richtig gekommen sind diese, als die Pro-Versionen mit dem neuen „Formfaktor“ auf den Markt gekommen sind, wenn ich mich nicht irre. Auch ich überlege eigentlich schon lange mir eine Tastatur zu kaufen. Das iPad ist einfach flexibler als ein Notebook. Für die Dinge, die ich meist unterwegs erledige, brauche ich in aller Regel kein richtiges Notebook. Außerdem hat das iPad natürlich den Vorteil einer viel längeren Akkulaufzeit, dadurch müsste man nicht immer das Netzteil mit herumschleppen. Ganz zu schweigen davon, dass das Netzteil des iPads nur einen Bruchteil von dem eines Notebooks hat. Mit dem Magic Keyboard gibt es nun außerdem eine „richtige“ Tastatur dafür.
Allerdings konnte ich mich bisher noch nicht dazu durchringen eine Tastatur zu kaufen. Es gibt mehrere Kandidaten, so richtig überzeugen konnte mich aber bisher noch keiner. Nachfolgend möchte ich euch ein paar Tastaturen vorstellen und ein paar Vor- und Nachteile aufschreiben, die sie meiner Einschätzung nach haben. Bisher hatte ich noch keine der Tastaturen, weshalb dies nur mein aktuelles Wissen widerspiegelt. Vielleicht hat ja der ein oder andere von euch eine der Tastaturen und kann auch seine Meinung und Erfahrungen dazu abgeben. In diesem Fall: Immer gerne her damit.
Der Klassiker – Smart Keyboard Folio
Der Klassiker schlechthin: Das Smart Keyboard Folio(*) von Apple bzw. Logitech. Für rund 200€ bekommt man eine recht solide Tastatur für das iPad.
Vorteile. Das iPad wird per Magnet befestigt und kann so jederzeit ohne viel Gefummel wieder abgenommen werden. Außerdem ist eine stehende, sowie liegende Position mit angelegtem Cover möglich. Wird das Tablet hingelegt, liegt die Rückseite des Gerätes auf der Tastatur. Ist man gerade dabei etwas zu tippen und will etwas dazu skizzieren, so ist das problemlos möglich. Einfach schnell umklappen und schon kann es losgehen. Danach einfach wieder aufstellen – fertig. Schnell, einfach, effizient.
Nachteile. Für den Preis von ca. 200€ bekommt man eine Tastatur mit Gummitasten. Außerdem gibt es nur zwei Winkel, dazu sind in die Hülle „Rillen“ eingelassen. Je nach „Anforderung“ wird das iPad in eine davon gestellt. Am Schreibtisch mag das gut klappen, aber ich glaube auf der Couch wird es schon schwieriger. Es kann funktionieren, aber „bequem“ ist wohl was anders. Seit einer Weile gibt es für das iPad auch Maussupport. Bei dieser Tastaturhülle fehlt allerdings ein Trackpad (logisch, denn die Hülle gab es ja schon vor dem Maussupport). Wer Mausunterstützung verwenden will muss also eine externe Maus mitnehmen. Eine Beleuchtung fehlt ebenso.
Der Exot – Brydge
Vielleicht habt ihr schonmal davon gehört: Brydge(*). Wenn ich mich recht entsinne, wurde diese Tastatur in der ersten Version per Kickstarter finanziert. Das Zubehörteil des eher unbekannten Herstellers verbindet sich per Bluetooth mit dem iPad und hat somit logischerweise einen eingebauten Akku, denn einen Anschluss für den Smart-Connector hat es nicht. Das iPad wird links und rechts jeweils in eine kleine Fassung gesteckt.
Vorteile. Eine recht solide Tastatur mit einem – was ich bisher gehört habe – ganz gutem Tippgefühl. Die neueste Version beherbergt außerdem ein Trackpad. Meinem Kenntnisstand zufolge sind die Scharniere eher schwergängig, so wird das iPad gut in Position gehalten, was auch nötigt ist, da der Klappwinkel bis zu 180° beträgt. Laut Herstellerangaben hält der Akku mit einer Ladung bis zu 3 Monate. Eine Tastenbeleuchtung in drei Stufen ist ebenfalls mit an Bord.
Nachteile. Durch ihre Bauweise ist die Tastatur relativ schwer und schlägt für das große iPad mit knapp 700g zu Buche. Die schwergängigen Scharniere können auch ein Nachteil sein. So habe ich schon gelesen, dass dadurch Druck auf das Display ausgeübt wird. Ein schnelles hinlegen funktioniert hier auch nicht. Entweder müssen die zwei Teile auf die vollen 180° geklappt werden, dann hat man aber immer „Balast“ an der Rückseite/Kopfseite oder das Tablet muss aus der Halterung genommen werden. Mit 250-300€ je nach Ausstattungsversion handelt es sich auch nicht gerade um ein billiges Zubehörteil.
Das Sahnehäubchen – Magic Keyboard
Zum Schluss möchte ich natürlich noch das neueste Modell(*) von Apple erwähnen. Der neueste Spross vom Hersteller selber ist im Design ziemlich einzigartig und bietet eine „richtige“ Tastatur. Um genauer zu sein sind die „Scissor“-Switches verbaut, die auch bei den neuen MacBook-Modellen zum Einsatz kommen. Allerdings schlägt die Tastatur mit 339€ bzw. 399€ zu Buche.
Vorteile. Das iPad wird (wie beim Smart Keyboard Folio auch) per Magnet an der Halterung befestigt. Die Hülle hat zwei Scharniere. Mit dem ersten lässt sich die Hülle aufklappen, mit dem zweiten der Winkel verstellen. Wie oben schon erwähnt sind „richtige“ Tasten verbaut, die auch in der aktuellsten Generation der MacBooks zum Einsatz kommen. Ein Trackpad ist natürlich auch dabei. Die Tastatur selbst wird über das iPad mit demn Smart-Connector mit Strom versorgt, ein Akku ist somit überflüssig. Über den Helligkeitssensor des Tablets wird im übrigen die Leuchtkraft der Tastatur geregelt. An der Linken Seite im Scharnier integriert befindet sich ein USB-C-Port, der ausschließlich zum laden des iPad-Akkus dient. Der Port am Gerät selbst bleibt damit frei um weiteres Zubehör anzuschließen. Da die Kombination etwas stabiler ist als das Smart Keyboard Folio, ist eine Nutzung auf dem Schoß einfacher möglich.
Nachteile. Die solide Bauweise zollt natürlich auch seinen Tribut. Die Tastaturhülle ist sogar etwas schwerer als das iPad selbst (und damit nochmal schwerer als die Brydge), was dazu führt, dass die Kombination zusammen schwerer ist als ein MacBook Air. Da die Scharniere ziemlich schwergängig sind (was nötig ist, damit das Tablet nicht einfach auf die Tastatur kracht, wenn man es schließt) hat aber auch zur Folge, dass einhändiges Aufklappen so gut wie gar nicht möglich ist und auch mit zwei Händen ist etwas Übung gefragt. Aktuellen Berichten zu Folge verbraucht das iPad mit angeschlossener Tastatur wesentlich mehr Akku, es wird aber vermutet, dass ein Software-Update in naher Zukunft hier Abhilfe schafft. Eine stufenlose Verstellung des Blickwinkels ist zwar möglich, aber durch den kleinen Radius relativ beschränkt. Bei zu flachem Winkel wäre die Kombination zu kopflastig und würde nach hinten umkippen. Auch beim MagicKeyboard kann das iPad nicht „hingelegt“ werden. Zum Zeichnen oder schreiben muss es also zwangsweise abgenommen werden.
Persönliches Fazit
Dieses mal gibt es nur ein „persönliches“ Fazit. Wieso? Ich hatte bisher (leider) keine der Tastaturen in der Hand und alle Infos die ich oben aufgeschrieben habe sind entweder von Personen, die die Geräte bereits benutzen oder reine technische Daten.
Welche Tastatur würde ich mir also kaufen? Gute Frage, nächste Frage. Ich hätte gerne eine Tastatur für das iPad, aber aktuell konnte ich mich noch nicht dazu durchringen eine zu bestellen.
Mit dem Smart Keyboard Folio könnte ich das iPad zwar auf dem Tisch zum Schreiben verwenden. Wenn ich den Apple Pencil verwenden will kann ich es ganz unkompliziert und ohne die beiden Teile voneinander zu trennen hinlegen und Zeichnen/mit der Hand schreiben. Aber 200€ für Gummitasten… Außerdem kann ich die Kombination auf der Couch nicht so wirklich verwenden, puh …
Die Brydge hört sich zwar im Großen und Ganzen auch ganz gut an, aber da bin ich mir mit den Scharnieren etwas unsicher. Das iPad links und rechts reinstecken und dann wird immer Druck auf das Display ausgeübt? Ich weiß ja nicht. Und flaches Hinlegen (ohne auf der anderen Seite nochmal eine Tastatur in Größe des iPads als „Balast“ zu haben) um etwas zu zeichnen oder z. B. Bilder zu bearbeiten ist auch nicht möglich. Oder eben das Gerät immer aus den Scharnieren nehmen und danach wieder hineinstecken.
Das Magic Keyboard wäre natürlich mein Favorit. Im Großen und Ganzen könnte ich sicher mit den Nachteilen leben. Das Gewicht beispielsweise wäre für mich kein so großer Kritikpunkt, da ich in aller Regel sowieso mit meinem Messenger-Bag unterwegs bin. Doch 400€ für eine Tastatur die bei weitem nicht perfekt ist? Das ist schon eine Menge Geld. Und zumindest aktuell bin ich noch nicht bereit, diese Summe für eine iPad-Tastatur auszugeben.
Und Ihr?
Habt ihr schon eine Tastatur für euer iPad? Schreibt gerne in die Kommentare und was ihr daran gut findet und was nicht.
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Ein Kommentar zu „Ein paar Gedanken zu Tastaturen für das iPad“