Aus gegebenen Anlass ein Artikel zum Thema Backups. Viele denken sich „Ich habe meine Daten eh auf einer externen Festplatte, das passt schon“, und viele andere machen sich wohl gar keine Gedanken über Backups. Ein bisschen sollte aber trotzdem jeder darauf achten.
Der einfachste Weg
Der einfachste Weg ist natürlich eine externe Festplatte. Die Daten sollten aber nicht auf der externen Festplatte alleine liegen. Geht diese kaputt, sind auch in diesem Fall die Daten weg. Deswegen sollten sich die wichtigen Daten mindestens noch auf einer anderen Festplatte befinden. Ob das nun eine zweite externe Festplatte oder nur der normale PC ist, ist erstmal egal. Geht der PC kaputt, sind die Daten auf der externen Festplatte und umgedreht. Natürlich müssen die Daten dafür regelmäßig abgeglichen werden.
Im Idealfall, hat man die Daten auf zwei externen Platten. Eine Festplatte liegt zu Hause und eine bei den Eltern oder bei Freunden/Bekannten. Die Festplatten werden dann regelmäßig rotiert. Somit hat man (den Großteil) der Daten auch noch, falls beispielsweise mal ein Brand ausbrechen sollte, es einen Wasserschaden oder ähnliches gibt.
„Etwas übertrieben“ denkt sich der ein oder andere jetzt vielleicht. Mag sein, und ist natürlich abhängig von euren Daten, da aber immer mehr Aspekte unseres Lebens digital ablaufen, auch nicht ganz abwegig. Als Beispiel seien z. B. Bilder der Kinder genannt.
Ein NAS?
Natürlich eignet sich auch ein NAS als Datenspeicher. Also ein kleines Gehäuse, in dem ein, zwei oder mehr Festplatten stecken. Dort werden die dann die eigenen Daten abgelegt. Viele Hersteller bieten dabei außerdem Software an, dass bestimmte Ordner eines Rechners automatisch gesichert werden, oder Apps à la Dropbox, mit denen Daten zwischen mehreren Geräten synchronisiert werden können.
Aber auch hier ist Vorsicht geboten, denn auch ein NAS mit mehr als einer Festplatte ist bei weitem nicht ausfallsicher.
Mein Sicherungskonzept
Seit Ende 2015 nutze ich ein NAS, das Synology DS215j(*). Darin befinden sich aktuell zwei 3TB WD Blue-Festplatten(*). Diese sind eigentlich nicht für NAS-Systeme ausgelegt. Da ich aber auf dem Gerät keine Dauerlast erzeuge, erschien mir dass damals die bessere Alternative. Außerdem waren NAS-Festplatten damals auch noch teurer.
Meine „normalen“ Daten lege ich in der Regel in CloudStation (das Dropbox-Equivalent von Synology) ab. Sobald ich mich mit meinem Notebook im heimischen Netzwerk befinde, werden die Daten aufs NAS synchronisiert und von dort aus zu den anderen Geräten mit CloudStation.
Meine Lightroom-Bibliothek befindet sich auf einer externen Festplatte. Diese sichere ich in unregelmäßigen Abständen mit einem Skript auf mein NAS.
Raid 1. Den Datenspeicher betreibe ich im RAID1-Verbund. Das bedeutet, auf beiden Festplatten befinden sich die gleichen Daten. Dies hat allerdings auch zur Folge, dass man natürlich nur die halbe Speicherkapazität zur Verfügung hat. Fällt eine Festplatte aus, kann diese aber getauscht werden und die Daten werden von der noch funktionsfähigen Festplatte wieder überspielt.
Das reicht doch? Das tut es nicht. Wieso? Man weiß nie, wann die andere Festplatte ausfällt. Fällt eine Festplatte aus und die Daten müssen wieder überspielt werden, kommt die Mehrbelastung der anderen Platte dazu. Haben beide schon einige Jahre auf dem Buckel, so ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch diese bei der Datenübertragung kaputt geht.
Ein weiteres Backup. Damit die Daten noch sicherer sind, sollte davon ein richtiges Backup erstellt werden. Ich benutze dafür ein ganz normale externe Festplatte von Western Digital(*). Diese wird zur Sicherung an den Strom und an das NAS angesteckt und nach erfolgreicher Sicherung wieder abgesteckt. Bei einem Blitzschlag kann ich mir zumindest sicher sein, dass die Daten auf der externen Festplatte noch vorhanden sind.
Idealerweise hat man aber auch hier wieder zwei Festplatten, die man rotiert, damit man ein so genanntes „Offsite“-Backup hat. Egal was zu Hause passiert, irgendwo ist noch eine Festplatte mit meinen Daten
Mein aktueller Fall
Meine beiden Festplatten sind nun schon 5 Jahre alt. Und eine generiert immer mehr Fehler. Es ist also definitiv mal wieder an der Zeit ein Backup auf die externe Festplatte zu ziehen (leider mache ich das viel zu selten) und sich ein wenig Gedanken über die eigene Backup-Strategie zu machen.
Als erstes habe ich mir zwei neue Festplatten bestellt. Dieses mal sind es richtige NAS-Platten. Außerdem 4 statt 3TB, da es preislich keinen großen Unterschied machte. Entschieden habe ich mich dieses mal für Seagate Ironwolf(*). Diese sollten im Laufe der Woche ankommen und dann werden die alten Festplatten getauscht.
Da ich bisher kein Offsite-Backup hatte, aber doch viele Daten auf dem NAS lagern, die mir wichtig sind (vor allem meine Bilder), habe ich mich ein wenig umgesehen was es so gibt. Die NAS-Systeme von Synology bieten alle vielfältige Möglichkeiten, die Daten ins Internet oder zu einem anderen NAS zu synchronisieren. Für den Backup-Job kann eine Clientseitige Verschlüsselung mit AES-256 aktiviert werden. Damit sollte man sich auch um die Sicherheit seiner Daten keine Sorgen mehr machen müssen.
Cloud-Backup. Tatsächlich habe ich mich dazu entschieden den Backupdienst von Synology selbst zu testen. Meiner Meinung nach faire Preise, tägliche oder stündliche Sicherung (je nach Plan) mit Dateiversionen und die Server stehen in Deutschland. Je nach Internetanbindung dauert es zwar eine ganze Weile, bis die Daten endlich auf dem externen Server liegen, doch sollte mit dem NAS irgendetwas passieren, können diese von dort aus wiederhergestellt werden.
Und bei euch so? Wie sichert ihr eure Daten?
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Ausführlicher Artikel. Ich habe meine Daten am PC und eine externes Backup. Das externe Backup wird gespiegelt gespeichert. Wenn die Bude abbrennt habe ich aber ein Problem.